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Vor dem ersten Besuch eines Tattoo-Studios gehen einem hunderte von Fragen durch den Kopf. Von Freunden und Bekannten hat man oft schon abenteuerlichste Geschichten rund ums Thema Tätowierungen gehört; was ist Wahrheit, was ist Legende?
Hier einige der häufigsten Fragen mit den dazugehörigen Antworten.
1. Ab wann darf ich mich tätowieren lassen?
Tätowieren ist streng genommen eine Form von Körperverletzung, die natürlich straffrei bleibt, solange das Einverständnis des Kunden vorliegt, sofern dieser volljährig ist, sprich das 18. Lebensjahr vollendet hat. Manche Tätowierer tätowieren auch schon Jugendliche ab 16, wenn ein Einverständnis der Eltern vorliegt; dabei bewegen sie sich aber juristisch auf dünnem Eis, beispielsweise falls ein Elternteil zustimmt, der andere das Tattoo aber ablehnt, oder falls eine elterliche Einverständniserklärung gefälscht wurde. Ohnehin ist es in jedem Fall sinnvoll, mit einer Tätowierung bis zur Volljährigkeit zu warten, da Teenager zu raschen Stil- und Geschmacksänderungen neigen, und eine so endgültige Entscheidung wie die für ein Tattoo nun mal ein gewisses Maß an geistiger Reife voraussetzt.
2. Was kostet ein Tattoo?
Eine häufig gestellte Frage, die so nicht zu beantworten ist; ebensogut könnte man fragen, wieviel ein rotes Auto kostet. Der Preis ist abhängig von der Größe des Tattoos, dem individuellen Stundensatz des Tätowierers, der für das Tattoo benötigten Zeit usw. usf. Ein Tätowierer wird erst dann eine einigermaßen präzise Angabe über den Preis machen können, wenn er weiß, welches Motiv in welcher Größe auf welche Körperstelle gestochen werden soll, wie detailliert es sein soll und ob es farbig oder schwarz/weiß sein soll.
3. Gibt es Tattoos, die nach ein paar Jahren wieder verschwinden?
Sogenannte »Bio-Tattoos« oder »Temptoos« werden häufig in Kosmetik-Studios angeboten. Angeblich sollen diese »temporären Tattoos« nach einigen Jahren wieder völlig verblassen. Der Behauptung solcher »Bio-Tätowierer«, daß die »Temptoos« durch den natürlichen Erneuerungsprozeß der Haut nach und nach verschwinden sollen, wird aber von Hautärzten heftig widersprochen. Aus medizinischer Sicht gilt es als unmöglich, daß ein Hautbild auf diese Art verschwindet. Den Tattoo-Experten von TattooStyle und TätowierMagazin ist auch bis heute kein einziger Fall bekannt, in dem ein sogenanntes »Bio-Tattoo« oder »Temptoo« tatsächlich wieder rückstandslos verschwunden ist! Die Idee vom Hautbild für eine begrenzte Zeit ist also nur ein schöner Traum – oder eine clevere Geschäftsidee …
4. Kann man Tattoos wieder loswerden?
Man kann kleine bis mittelgroße Tätowierungen durch Laserbehandlung wieder entfernen lassen. In einer guten Laserklinik hinterläßt eine solche Behandlung keine Narben. Durch Kombination von Rubin-Laser und Nd-Yag-Laser lassen sich sowohl einfarbige Amateur-Tattoos wie auch farbige Profi-Tätowierungen entfernen. Dennoch ist der Laser kein Wundermittel, mit dem man nach Lust und Laune ungeliebte Mode-Tattoos wieder loswerden kann. Die Behandlung ist teuer, schmerzhaft und kann je nach Beschaffenheit des Tattoos sehr langwierig sein.
Es ist auch möglich, ein altes, dunkles Tattoo durch den Laser aufzuhellen, um die betroffene Hautstelle erneut tätowieren zu können. Adressen von Laserkliniken erhält man beim Hautarzt.
5. Sind allergische Reaktionen auf Tattoofarben möglich?
Da der menschliche Körper theoretisch auf eine nahezu unbegrenzte Vielzahl von Dingen wie Gräserpollen, Erdnüsse, Nickel, Latex und vieles mehr allergisch reagieren kann, sind natürlich auch allergische Reaktionen auf Tattoo-Farben nicht ausgeschlossen. In der Praxis sind solche Reaktionen aber extrem selten. Allergien wurden in Ausnahmefällen auf Tattoo-Farbstoffe beobachtet, die Rot und Gelb enthalten. Heutzutage werden hochwertige Tattoo-Farben jedoch auf mögliche allergene Stoffe getestet, wobei nichts desto trotz ein minimales Restrisiko einer unerwünschten Reaktion des Körpers nie völlig ausgeschlossen werden kann.
6. Gibt es schmerzlose Tattoos?
Der Prozess des Tätowierens ist grundsätzlich mehr oder minder schmerzhaft, wobei jeder eine andere Schmerztoleranz hat. Was einer als leicht unangenehm empfindet, ist für einen anderen schon unerträglich schmerzhaft. Der Grad der Schmerzempfindung hängt auch von der Technik des Tätowierers, der Art der Nadeln und der tätowierten Körperstelle sowie der körperlichen Konstitution ab.
Darum besteht für extrem schmerzempfindliche Personen die Möglichkeit, die Haut vor dem Tätowieren mit dem lokalen Hautanästhetikum »Emla« (rezeptfrei in Apotheken erhältlich) zeitweise zu betäuben. Die Wirkdauer dieser Creme ist individuell sehr unterschiedlich; bei manchen wirkt sie bis zu zwei Stunden, bei anderen gerade mal zwanzig Minuten. Die Haut ist für die Dauer der Wirkung nahezu schmerzunempfindlich. In manchen Fällen wurde jedoch beobachtet, dass mit »Emla« behandelte Haut Tätowierfarbe schlechter annimmt, was zu Qualitätsverlusten bei der Tätowierung führen kann. Zudem muss beachtet werden, dass »Emla« ein Arzneimittel ist, dass Nebenwirkungen haben kann.
7. Kann man sich beim Tätowieren mit Krankheiten infizieren?
Wenn Hygieneregeln nicht beachtet werden, ist es möglich, beim Tätowieren Krankheitskeime wie zum Beispiel Hepatitis-Viren oder auch HI-Viren, den Erregern der Immunschwäche AIDS, von einem Kunden auf den nächsten zu übertragen. Deshalb sollte man sich vor dem Tätowieren vergewissern, daß der Tätowierer über ein geprüftes Sterilisationsgerät verfügt, mit Latexhandschuhen arbeitet und darauf achtet, daß Sprühflaschen, Trafoknöpfe u.ä. – all die Gegenstände, die während des Tätowierens angefaßt werden (dazu kann auch das Telefon zählen) – mit Folie abgeklebt sind. Ebenfalls wichtig: Beim Nachfüllen der Einmal-Farbtöpfchen darf die Spitze der Farbflasche nicht mit dem Inhalt des Farbtöpfchens in Berührung kommen! Wenn alle Hygiene-Regeln eingehalten werden, ist eine Übertragung von Krankheiten, genauso wie beim Zahnarzt oder im Krankenhaus, ausgeschlossen.
8. Was muß ich nach dem Tätowieren beachten?
Jeder Tätowierer hat sein eigenes »Rezept« für die Nachbehandlung. Grundsätzlich ist es aber am wichtigsten zu gewährleisten, dass der Wundschorf der sich einige Tage nach dem Tätowieren bildet, von selbst abfallen kann. Er darf keinesfalls abgekratzt werden und darf auch nicht durch Duschen, Sauna oder starkes Schwitzen beim Sport aufgeweicht werden. Durch Beschädigung des Wundschorfs kann Farbe verloren gehen, es entstehen »Löcher« im Tattoo, die nachgestochen werden müssen. Wenn du eine Wundsalbe benutzen willst, sprich vorher mit deinem Tätowierer, denn nicht jede Salbe eignet sich zur Pflege von Tätowierungen! Auch nachdem das Tattoo abgeheilt ist, empfiehlt es sich, es im Sommer stets mit Sonnencreme einzucremen. So wird ein Ausbleichen verhindert, und das Tattoo behält seine Farbintensität und Schärfe.
9. Muß ein Tattoo irgendwann nachgestochen werden?
Ein professionell gestochenes Tattoo muß normalerweise nicht nachgestochen werden, sofern es während des Abheilprozesses nicht beschädigt wurde (siehe Frage Nr. . Um Tattoo-Studios, bei denen man zum eigentlichen Tattoo-Termin automatisch gleich noch einen Termin zum Nachstechen bekommt, solltest du einen Bogen machen, denn ein guter Tätowierer bringt das Bild so unter die Haut, daß ein Nacharbeiten nicht nötig ist. Bei sehr alten Tätowierungen kann ein Nachstechen sinnvoll sein, wenn die Farben schon stark verblasst sind.
10. Verzieht sich ein Tattoo, wenn ich durch Bodybuilding dickere Arme bekomme?
Natürlich würde sich ein Oberarm-Tattoo verziehen, wenn sich der Armumfang durch intensives Training oder auch durch starke Gewichtszunahme bei fettreicher Ernährung extrem vergrößern würde, z.B. in einer Größenordnung von ursprünglich 30 cm auf 45 cm. Eine derartige Zunahme an Muskelmasse ist aber nur durch intensivstes Training zu erreichen; die Ergebnisse, die ein »normal« Trainierender im Freizeitsport erreichen kann, werden sich aber nicht so dramatisch auswirken, daß sich ein Tattoo dadurch merklich verzieht. Es kommt auch auf das tätowierte Motiv an; bei einem sehr grafischen Muster wie einem Marquesesas-Tribal wird eine Zu- oder Abnahme des Armumfangs deutlicher zu sehen sein als beispielsweise bei einem geschwungenen Drachenmotiv.
11. Kann man Narbengewebe übertätowieren?
Es ist durchaus möglich, Narbengewebe zu tätowieren, um so von hässlichen Narben abzulenken oder diese etwas zu kaschieren. Allerdings verhält sich Narbengewebe anders als normale Haut, abhängig davon ob es eher weich oder hart, eher wulstig oder flach ist. Du solltest dir auf alle Fälle einen Tätowierer suchen, der bereits etwas Erfahrung mit dem Tätowieren von Narben gesammelt hat.
Hier jetzt etwas für ich glaube die häufigste gestellte frage überhaupt bei einem Tattoo.
Tut es Weh????
Subjektives Empfinden Aber wie weh tut es denn nun wirklich? Schmerz spielt sich vor allem im Kopf ab. Viele erwarten das Schlimmste und sind dann ganz überrascht, daß es doch nicht so fürchterlich ist. Das sind diejenigen, bei denen die Entscheidung für ein Tattoo lange gereift ist und die bereit sind, dafür auch physische Unbill in Kauf zu nehmen. Auf der anderen Seite krümmt und windet sich so mancher Held, gerade so, als ob die Tattoonadeln im Muskelfleisch wühlten.
Natürlich ist das individuelle Schmerzempfinden stark unterschiedlich; mehr als ein, zugegebenermaßen, reichlich unangenehmes Kratzen wird jedoch kaum jemand verspüren, dessen Tattoo eine bestimmte Größe nicht überschreitet. Drogen und Alkohol wirken sich kontraproduktiv aus-Das ist natürlich anders bei den Schlaumeiern, die sich dem erwarteteten Schmerz durch Einnahme bewußtseinserweiternder Produkte oder Inhalieren von Kräutern zu entziehen versuchen. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Von der Gefahr eines Kreislaufkollaps abgesehen, erhöht sich normalerweise die Empfindlichkeit der Nerven. Also: noch mehr »Autsch«!
Alkoholgenuß führt wegen der Erweiterung der Blutgefäße zu starker Blutung und zum baldigen Abbruch der Tätowierung durch den verantwortungsbewußten Tätowierer - so er sie denn überhaupt in Angriff genommen hat.
Das Schlimmste kommt zuerst!
Relativ einstimmig wird behauptet, daß die Outlines schmerzhafter sind als Schattierungen oder Füllarbeiten. Ist ja immerhin tröstlich, daß das Schlimmste am Anfang kommt und alles andere danach halb so wild ist!
Manche Körperstellen sind sensibler
Die Stelle, an der die Tätowierung auf dem Körper angebracht wird, ist meiner Meinung nach nicht so entscheidend. Die Frage der Plazierung sollte sowieso anderen Kriterien unterliegen. Aussagen darüber, wo's denn nun wie weh tut, gehen weit auseinander und werden oft von denen gemacht, die dort überhaupt nicht tätowiert sind. Befragt man unsere total zugeinkten Brüder und Schwestern, hilft das auch nicht weiter, weil die über einen langen Zeitraum verteilten Erfahrungen in der Erinnerung verschwimmen, zudem beeinflussen unzählige Faktoren die physische und psychische Verfassung des Opfers.
Verlauf der Tattoo-Sitzung
Ein wichtiger Faktor erscheinen mir der Verlauf und die Dauer einer Sitzung zu sein. Nach einer anfänglichen Periode der Eingewöhnung findet sich der Körper normalerweise mit dem Angriff auf seine Oberfläche ab. Die Anspannung läßt nach und beginnt der baldigen Fertigstellung des wunderbaren Endprodukts entgegenzufiebern. Dieser Zustand hält im Idealfall vielleicht ein paar Stunden an, bis die freudige Erregung zunehmender Verkrampfung weicht und die Zigarettenpausen häufiger und länger werden. Jeder, der schon mal die Erfahrung einer mehr als drei- bis vierstündigen Sitzung machen durfte, wird mir beipflichten, daß nun die Zeit gekommen ist, die Zähne zusammenzubeißen. Schmerzmittel helfen auch nicht, da sie die Ermüdung nur noch beschleunigen.
Irgendwann kommt man zur Einsicht, daß das Tribalstück auch ohne Füllung ganz gut aussieht und schwört, nie mehr wieder zukommen. Ein paar Wochen später steht man dann wieder auf der Matte, weil das Teil in Schwarz doch einfach besser kommt und außerdem die Sucht stärker ist als der gesunde Menschenverstand, der für den Erhalt einer natürlichen Hautfarbe plädiert.
Gewarnt sei vor der Suchtgefahr!
Die meisten Kunden jedoch, die der Virus noch nicht endgültig gepackt hat, bleiben innerhalb der zweiten, der euphorischen Phase, und werden für die Überwindung ihrer Ängste mit einer vollständigen Tätowierung belohnt. Wer sich von der Erwartung etwaiger Schmerzen abschrecken läßt, hat den Entschluß, sich tätowieren zu lassen, ohnehin nicht reiflich durchdacht und sollte es lieber bleiben lassen. Der Schmerz ist schnell vergessen, die Freude an der Tätowierung bleibt, im Idealfall für immer.
Wie erkennst du ein gutes Tattoo-Studio
Tattoo-Studios gibt es heute wie Sand am Meer – aber welches davon taugt etwas, von welchem hält man sich besser fern? Mit unserer Checkliste kannst du ganz leicht selbst beurteilen, in welchem Studio du am besten aufgehoben bist !
Das perfekte Tattoo-Studio – gibt es das überhaupt? Zunächst: Ja, es gibt Tattoo-Studios, die man als perfekt bezeichnen kann, wo einfach alles stimmt. Aber: Was für den einen perfekt ist, gilt noch lange nicht für einen anderen. Die Beurteilung, welches Tattoo-Studio einem anderen vorzuziehen ist, hängt zwar teilweise von allgemeingültigen Kriterien wie Hygiene und technischem Können ab, darüber hinaus hat aber jeder Einzelne ganz bestimmte individuelle Wünsche und Vorstellungen, die von Kunde zu Kunde völlig unterschiedlich sein können. Es ist deshalb nicht möglich, hier einfach ein paar Adressen von Top-Tattoo Studios zu nennen, denn auch wenn ein Studio für den einen einfach keine Wünsche mehr offen läßt, kann es sein, daß ein anderer mit seinen Vorstellungen dort völlig fehl am Platze ist.
Diese Check-Liste hilft euch dabei herauszufinden, welche Anforderungen ihr selbst an eine Tätowierung und an ein Tattoo-Studio stellt. Sie soll euch ermöglichen selbst beurteilen zu können, ob ein Studio diesen Anforderungen genügt – oder ob ihr euch besser noch weiter nach einem geeigneteren Studio umschauen solltet.
Hygiene-Checkliste – diese Kriterien muß ein Tattoo-Studio erfüllen!
Verfügt das Studio über einen funktionsfähigen Sterilisator?
In einem seriösen Studio wird man dir gerne den aktuellen Prüfbericht für das Sterilisationsgerät zeigen, in dem Nadelstangen und Griffstücke der Tattoo-Maschine keimfrei gemacht werden. In vielen Studios hängt der Prüfbericht neben dem Sterilisator aus.
Macht das Studio einen sauberen Gesamteindruck?
Wenn im Tattoo-Bereich Haustiere rumlaufen oder ölige Motoren rumstehen, bist du im falschen Laden. Wenn dagegen alles blitzblank ist und der Tätowierer einen gepflegten Eindruck macht, schau dir seine Arbeitsweise ruhig mal näher an, sofern das im Studio möglich ist. Trägt der Tätowierer bei seiner Arbeit Einweg-Handschuhe? Faßt er während des Arbeitens nur zum Tätowieren notwendige Dinge an? Entsorgt er nach dem Tätowieren alle Einwegprodukte wie Rasierer, Farbkäppchen und Spatel für Vaseline ordnungsgemäß und bereitet er die Arbeitsfläche für den nächsten Kunden hygienisch einwandfrei vor?
Werden alle deine Fragen zu deiner Zufriedenheit beantwortet?
Ein seriöser Tätowierer gibt dir gern Auskunft, auch wenn er alles schon tausend Mal erklärt hat, denn hier geht es schließlich um deine Gesundheit! Sollte ein Tätowierer ausweichend antworten oder gar pampig werden, drängt sich der Verdacht auf, dass er es mit der Hygiene nicht so genau nimmt.
Technik-Checkliste – denn Kunst kommt von Können …
Welchen Eindruck macht die Fotomappe des Tätowierers?
Das Fotoalbum dient nicht zur Auswahl eines Motivs sondern zeigt dir, was der Tätowierer künstlerisch und technisch drauf hat. Achtung: Manche Tätowierer schmücken sich gern mit fremden Federn, schneiden Tattoo-Fotos von Weltklasse-Tätowierern aus Zeitschriften aus und geben sie als ihre eigenen Werke aus! Wenn du Bedenken hast, ob die präsentierten Fotos wirklich von dem jeweiligen Tätowierer sind, frag ruhig nach, ob er sie alle selbst gestochen hat, welche davon von Gasttätowierern oder anderen Künstlern stammen.
Schau dir die Arbeiten des Tätowierers genau an:
Sind die Linien präzise gezogen (sieht man am besten bei Tribals), sind Flächen gleichmäßig farbig, haben die Tattoos durch Schattierungen plastische Tiefe? Wenn die Feinheiten stimmen: Sehen beispielsweise tätowierte Tiger oder Hunde auch wirklich realistisch aus? Du solltest Dich nicht mit Tätowierungen zufrieden geben, bei denen man das Motiv lediglich erkennen oder erahnen kann.
Vorsicht, wenn dir der Tätowierer weismachen will,…
… dass man jedes Tattoo nach ein paar Wochen – womöglich noch gegen erneute Bezahlung – nachstechen muss!
Es ist zwar möglich, daß durch Verletzungen am Tattoo während der Abheilphase kleine Stellen Farbe verlieren und später nachgebessert werden müssen. Besonders bei flächigen schwarzen Tribals kann das schon mal vorkommen. Allerdings ist das die Ausnahme, nicht die Regel! Ein guter Tätowierer möchte sich das abgeheilte Tattoo noch mal anschauen und falls dann nachgestochen werden muß, wird er diesen Service nicht extra berechnen. Achtung: Wer jede Tätowierung nachstechen muß, beherrscht ganz einfach sein Handwerk nicht.
Individuelle Checkliste – auf was lege ich persönlich Wert?
Du suchst einen Tätowierer,…
…der einen ganz bestimmten Stil beherrscht, wie etwa Realistisch, Biomechanic, Celtic, Japanese-Style oder New-School? In Zeitschriften wie TattooStyle oder TätowierMagazin, aber auch auf den Homepages der Studios, kannst du dich über die Spezialgebiete und Vorlieben verschiedener Tätowierer informieren. Wenn du dich dagegen für gängige Motive wie Tribals oder chinesische Zeichen interessierst, bist du auch bei technisch versierten Allround-Tätowierern gut aufgehoben.
Hast Du einen ausgefallenen Motiv-Wunsch?
In diesem Fall brauchst du einen Tätowierer der in der Lage ist, eine Vorlagenzeichnung nach deinen Vorstellungen anzufertigen. Mittlerweile gibt es viele Tätowierer, die sehr gern Motive nach den Wünschen ihrer Kunden als Einzelstück zeichnen. Wenn du dagegen bereits ein Motiv hast, das du dir stechen lassen willst, brauchst du einen guten Tattoo-Techniker, der das Bild möglichst perfekt auf deine Haut »kopiert«.
Spielt die Entfernung eine Rolle?
Es ist natürlich klar, daß du eine umso größere Auswahl an geeigneten Studios hast, je weiter du deinen Aktionsradius ausdehnst. Andererseits sind weite Anfahrten natürlich mit Zeit- und Geldaufwand verbunden. Hier mußt du selbst abwägen, ob sich eine weite Anfahrt lohnt. Bedenke aber, daß ein Tattoo für immer ist. Und im Zweifelsfall gleicht langfristig der Vorteil eines um die Ecke liegenden Studios den Nachteil einer zweitklassigen Tätowierung kaum aus.
Wie wichtig ist dir der persönliche Draht zum Tätowierer?
Während es manchen völlig egal ist, wie gut oder schlecht sie persönlich mit ihrem Tätowierer klar kommen, solange nur das Ergebnis stimmt, legen andere großen Wert darauf, sich nur von Tattoo-Künstlern verzieren zu lassen, mit denen sie sich gut verstehen. Wenn du zum Beispiel einen speziellen Tattoo-Wunsch hast, ist es wichtig einen Künstler zu finden, mit dem du auf einer Wellenlänge funkst. Oft wird schon beim ersten Gespräch deutlich, ob ein Tätowierer gleich erfasst, was du dir vorstellst, oder ob eure Vorstellungen vom Endergebnis eher nicht übereinstimmen.
Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis?
Es gibt zwar keine allgemeingültigen Preise für Tattoos, aber wenn ein kleines Standard-Motiv wie beispielsweise ein chinesisches Schriftzeichen, einfarbig schwarz, mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen soll, dann kann man durchaus von Wucher sprechen. Individuelle angefertigte Tätowierungen sind hingegen oft wahre Kunstwerke, deren Wert sich schlecht in Euro-Beträgen beziffern läßt. Wer also ein Unikat von einem ganz bestimmten Künstler haben will, muß dafür unter Umständen etwas tiefer in die Tasche greifen, erhält aber dafür auch kein Tattoo »von der Stange«.
Gute Vorarbeit ist die halbe Miete oder: Wer seine Hausaufgaben nicht macht, kriegt ’ne Fünf!
Je mehr du dich im Vorfeld durch Lektüre von Tattoo-Zeitschriften oder auch durch Besuche in Tattoo-Studios über Qualität, Arbeitsweise und bevorzugte Stilrichtungen verschiedener Tätowierer informierst, um so genauer wirst du erkennen, auf was du persönlich Wert legst, was dir wichtig oder auch weniger wichtig ist und in welchem Studio du am besten aufgehoben bist. Wenn du in einer Großstadt wohnst, solltest du unbedingt die Möglichkeit nutzen, die vielen Studios in deiner unmittelbaren Nähe »abzuklappern«. Adressen findest du in Stadtmagazinen, den gelben Seiten oder in Zeitschriften wie Tattoo-Style und TätowierMagazin. Auch Tattoo-Conventions sind eine hervorragende Möglichkeit, die Arbeit verschiedener Tätowierer direkt zu vergleichen.
Als Daumenregel kann man sagen: Je umfangreicher du dich informierst und je ausführlicher du die Arbeiten verschiedener Tätowierer in Zeitschriften oder direkt vor Ort im Studio studierst, umso besser wird das Ergebnis deiner Bemühungen – also dein Tattoo!
Eine kleine Zusammenfassung wenn man sich frisch Tattoowiert hat:
ca. 3 Wochen oder besser länger keine Sonne und kein Solarium
ca. 3 Wochen kein Hallen- oder Freibad (Chlorwasser)
wenn möglich: mehrmals am Tag mit lauwarmen Wasser und etwas Duschgel waschen und danach mit Vaseline oder Melkfett einreiben.
nicht mit dem Handtuch reiben sondern nur leicht tupfen
wenn es Juckt nicht kratzen, nicht den Schorf entfernen
(bei Nichtbeachtun: Farb- und Linienfehler im Tattoo)
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